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Till holt hart erkämpften Heimsieg

Anbei findet ihr alle wesentlichen Informationen zur UFC Fight Night in Liverpool.

Es hätte ein rundum unvergessliches Sport-Wochenende für Liverpool werden können. Stattdessen verlor am Samstag erst der FC Liverpool das Champions-League-Finale gegen Real Madrid, und auch der Sonntag begann nicht ideal für die Scouser. Mit Molly McCann verlor die erste Lokalmatadorin bei UFC Liverpool gleich vorzeitig. Zum Glück sprang beim Stand von 0-2 dann Darren Till ein, der mit einem Sieg gegen Ex-Titelherausforderer Stephen Thompson im Hauptkampf die sportliche Ehre der englischen Hafenstadt rettete.

Dabei gingen beide Stand-Spezialisten das Duell zunächst mit jeder Menge Respekt für den jeweils anderen an, entsprechend wenig passierte anfangs an der Action-Front. Till hielt sich in dem Wissen zurück, sonst schnell in einen Konter des Karatekas laufen zu können, Thompson dagegen schien zunächst die Distanz und die Angewohnheiten seines Kontrahenten austesten zu wollen. Die ausverkaufte Echo Arena schien das nicht zu stören, die Fans brachten die Halle unbeirrt mit stellenweise ohrenbetäubenden Jubelstürmen und Sprechchören zum Kochen.

Erst gegen Ende der dritten Runde stieg das Tempo – Till ging aggressiver nach vorne, auch Thompson attackierte hin und wieder mit Kombinationen. Deutliche Akzente konnte aber keiner der beiden setzen, das Duell blieb weiter eine harte Nuss für die Punktrichter. Beide waren zwar ständig in Bewegung, blieben in ihren Aktionen – die zumeist Einzeltechniken blieben – aber recht stationär, sodass wenige dynamische Schlagwechsel zustande kamen. Erst gegen Ende der fünften Runde kam Till wirklich sauber durch, schlug „Wonderboy“ nieder, schaffte aber nicht den KO. Zurück auf den Beinen nutzte Till seinen Vorteil nicht und ließ die restlichen knapp zwei Minuten verstreichen.

Nach 25 Minuten ging die Entscheidung also an die Punktrichter, und die sprachen Till mit Wertungen von 48-47, 49-46 und 49-46 den einstimmigen Punktsieg zu, dessen Verkündung beinahe im allgemeinen Wahnsinn unterging. Wie geht es weiter mit dem Helden von Liverpool? „Ist mir völlig egal, ich kämpfe gegen jeden“, so ein völlig außer sich feiernder Till nach dem größten Sieg seiner Karriere. „Ich schäme mich dafür, das Gewicht verpasst zu haben […]. Stephen [Thompson] verdient den Titelkampf mehr als ich.“

Im Co-Hauptkampf des Abends stand UFC-Debütant Craig White vor der Chance seines Lebens. Der für den verletzten Gunnar Nelson gegen die Nummer neun des Weltergewichts eingesprungene Brite bewies jede Menge Mut und machte früh Druck, letztlich war Neil Magny aber zu viel für den ersten Kampf. Nach einigen Schlagwechseln im Stand und Clinch-Sequenzen schlug Magny White nieder und ließ dem angeschlagenen Debütanten keine Chance – Eine harte Salve Schläge beendete das Duell nach 4:32 der ersten Runde durch technischen KO.

Allen und Amirkhani holen Siege

Das Duell zweier vielversprechender Federgewichts-Talente aus Europa endete mit einem Kandidaten für das Comeback des Jahres. Brite Arnold Allen, der mit mehr UFC-Erfahrung, aber auch mehr als einem Jahr Pause hinter sich ins Octagon stieg, galt dabei als Favorit gegen den ebenfalls erst 24-jährigen Dänen Mads Burnell. Der jedoch zeigte sich im Stand sehr aggressiv und brachte zahlreiche Takedowns mit Technik und jeder Menge Dampf dahinter durch. Zwar gelang es ihm am Boden nie, größeren Schaden anzurichten und kam Allen hin und wieder zurück auf die Beine, Burnell schien trotzdem auf bestem Weg in Richtung Punktsieg zu sein. Zumindest, bis Allen einen Takedownversuch mit einem Front Choke konterte, in dem der Däne nach 2:41 der dritten Runde abklopfte. Kurz vor knapp blieb „Almighty“ damit auch im vierten UFC-Auftritt ungeschlagen.

Makwan Amirkhani ist ein Mensch mit einem losen Mundwerk, und das kommt nicht überall gut an. Jason Knight jedenfalls machte die letzten Wochen über keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dem frechen finnischen Federgewichts-Talent und brachte diese Emotionen mit ins Octagon. Nach kurzer Abtastphase legten die beiden los wie die Feuerwehr – Amirkhani ärgerte Knight mit herausgestreckter Zunge in dessen Guard, der dagegen schlug seinen Gegner zwei Mal nieder und versuchte sich anschließend an diversen Aufgabegriffen, von denen aber keiner Erfolg fand. Von Runde zwei an fand den vor allem Amirkhani mit Takedowns und Positionskontrolle aus der Oberlage, während Knight weiter die Submission suchte. Im Vergleich zur ersten Runde verringerte sich das Tempo des Duells deutlich, was mit fortschreitender Zeit die Atmosphäre etwas erkalten ließ. Nach drei Runden werteten die Punktrichter den Kampf mit 30-27, 28-29, 28-29 für Amirkhani.

Weltergewicht Claudio Silva kehrte gegen Nordine Taleb nach dreieinhalb Jahren vor allem verletzungsbedingter Zwangspause ins Octagon zurück, zeigte aber kaum Anzeichen von Ring-Rost. Zwar setzte Taleb in der Anfangsphase des Duells harte Treffer im Stand, die „Hannibal“ eine blutige Lippe bescherten, gegen Ende der Runde verfrachtete der Brasilianer seinen Gegner aber nach zähem Ringen auf den Rücken, erarbeitete sich dort erst die Mount, dann einen Rear Naked Choke und beendete den Kampf damit nach 4:31 Minuten.

Im ersten Kampf des Hauptprogramms schlug Darren Stewart im Mittelgewicht nach 1:47 der zweiten Runde Eric Spicely mit einem harten Jab und mehreren Folgetreffern am Boden technisch KO.

Das Vorprogramm im Überblick

Tom Breese besiegte Daniel Kelly durch technischen Knockout (Schläge) nach 3:33 der ersten Runde

Lina Länsberg besiegte Gina Mazany einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)

Carlo Pedersoli besiegte Brad Scott geteilt nach Punkten (29-28, 28-29, 29-28)

Gillian Robertson besiegte Molly McCann durch technische Aufgabe (Rear Naked Choke) nach 2:05 der zweiten Runde

Elias Theodorou besiegte Trevor Smith einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)